Die «Wunderrose» Rita von Cascia (1381–1457)

Rita hinterliess keine Briefe, keine Tagebücher oder geistliche Schriften. Das Geburtsdatum ist deshalb nicht eindeutig und klar belegt. Eine Überlieferung nennt das Jahr 1367. Doch Papst Leo XIII berief sich bei der Heiligsprechung am 24. Mai 1900 auf das Geburtsjahr 1381, weil diese Zahl besser belegt werden konnte.  

Geboren wurde Margherita Lotti in Roccaporena in Italien, das kleine Dorf in Umbrien liegt rund 5 km entfernt von Cascia. Margherita Lotti wurde in der Kollegiatskirche Santa Maria della Visitazione in Cascia getauft. 
Ritas Eltern Amato und Antonio Lotti waren geachtete Bürgerleute und schenkten ihrer Tochter grosse Zuneigung und Fürsorge. Rita war ein anmutiges und lebensfrohes Kind. Gott und die Kirche hatten im Leben der Familie ihren festen Platz. Die gottgeweihten Stätten des Augustinerinnenklosters lernte Rita schon früh kennen und wurde mit ihnen vertraut. Als junges Mädchen faszinierten sie bereits die feierlichen Gesängen der Augustinerinnen. Ritas Wunsch reifte heran, als Nonne in den Orden der Augustinnerinnen einzutreten.
Die besorgten Eltern hatten jedoch andere Pläne für ihre Tochter und verheirateten sie gegen ihren Willen mit Fernando Mancini. Myrtenzweige und Rosen schmückten ihren Brautstrauss, was als symbolische Überlieferung für den Lebensweg von Rita beschrieben wird. Nachdem sie zwei Söhne das Leben schenkte, zogen am Ehehimmel schon bald schwere Wolken auf. Nach 18 Ehejahren wurde ihr gewalttätiger Mann ermordet. Die beiden Söhne Giovanni und Paolo-Maria sannen auf Blutrache und wollten ihren ermordeten Vater sühnen.  Die beiden Söhne starben jedoch an Pest, die sich in der Republik Cascia ausbreitete. 

 

Die kostbare Perle von Umbrien

Rita folgte erneut dem Ruf Gottes und trat ins Kloster Santa Maria Magdalena ein. Die Kraft des Gebetes gab ihr immer tieferes Vertrauen. Sie wurde 1407 von den Augustinerinnen im Kloster zu Cascia aufgenommen. Rita führte nun ein Leben in strengster Entsagung und Busse. Ihre mystischen Erfahrungen reichten bis zur Stigmatisierung durch die Wundmale der Dornenkrone. Ein Dorn aus der Krone Jesus bohrte sich in ihre Stirn. Sie trug die offenen und schmerzende Wunde 15 Jahre lang. 

Als Frau und Mutter wie als Ordensfrau galt Ritas Liebe besonders den armen, den kranken und benachteiligten Mitmenschen. In ihnen sah sie Christus und diente ihnen in Demut und Grossherzigkeit.

 

«Helferin in aussichtslosen Nöten»

Am 22. Mai 1457 starb Rita in der engen, armseligen Klosterzelle. Die Stätte des Gebetes und der gottgeweihten Arbeit war für fast 40 Jahre Ritas zweite Heimat. Bald nach Ritas Tod geschahen an ihrem Grab viele Wunder. Schnell verbreitete sich die Verehrung als «Helferin in aussichtslosen Nöten». Zehn Jahre nach ihrem Tod wurde ihr unversehrter Leib in die Sakristei ihres Klosters übertragen.  1937 wurde in Cascia neben dem alten Kloster eine Rita geweihte Basilika erbaut, sie ist ein vielbesuchter Wallfahrtsort. 

 

Der Gedenktag der Heiligen Rita ist der 22. Mai.

 

Die Heilige Rita: Vielerorts verehrt als Helferin bei aussichtslosen Nöten.  

Denn alles, was aus Gott geboren ist,
überwindet die Welt;
und unser Glaube ist der Sieg,
der die Welt überwunden hat.
1. Johannes 5,4